Mentale Stärke bringt Freiheit
Was bedeutet Freiheit? Freiheit ist es, wenn unsere Werte und Träume unser Handeln bestimmen, nicht unsere Ängste oder Zwänge. Es ist das Gefühl, sich in Richtung seiner Ziele und Träume zu bewegen. Fortschritt und Ekstase, wie auch das Gefühl inspiriert zu sein, begleiten uns wenn wir unser Leben nach unseren persönlichen Werten und Bedürfnissen und in unserer einzigartigen und besonderen Tonart gestalten.
Dies heißt nicht, dass es nie schwere Tage oder Hindernisse gibt, doch frei fühlen wir uns wenn wir unser Leben grundsätzlich (nach unseren Maßstäben) sinnvoll gestalten können.
Zwänge und Kompromisse
Musst du auch so viel? Was passiert eigentlich, wenn du dir bewusst wirst, dass manches Muss vielleicht einfach aussortiert werden kann? Geht eigentlich gleich die Welt, die Familie, der Job oder das eigene Leben unter, wenn wir einige unserer alten und zu klein gewordenen Glaubenssätze über Bord werfen? Wie oft im Alltag treffen wir Entscheidungen die in diesem Moment leichter erscheinen obwohl wir innerlich wissen, dass eine andere die richtige Entscheidung wäre? Wie kann man den Mut zur Freiheit finden?
Oftmals wird unser Handeln durch Entscheidungen und Verhaltensweisen bestimmt, die uns nicht inspirieren, die nicht unserem inneren Wesen (unseren Werten, Interessen und Wünschen) entsprechen. Wir müssen arbeiten, müssen noch einkaufen, müssen noch dieses und jenes erledigen…
Generalaussagen wie „es ist so“ und Sätze mit dem Wort „müssen“, sind immer ein Hinweis darauf, dass hier mentale Glaubenssätze am Werk sind. Diese Gesetze oder Codes können für uns und unser Leben sehr nützlich sein, sind jedoch oftmals veraltet oder überholt. Wann immer wir unter zu eng gewordenen oder nicht passenden Glaubenssätzen leiden, haben wir uns einen Zaun gebaut oder eine Grenze gesetzt die unsere Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten stark einschränken.
Glaubenssätze
Glaubenssätze ganz einfach erklärt: Stell dir vor du öffnest eine neue Website im Internet, du warst noch nie zuvor auf dieser Seite und es kann passieren, dass sie sich langsamer als gewohnt öffnet. Auf jeden Fall wirst du nach deiner Zustimmung gefragt um Cookies zu akzeptieren. Dies sind kleine Programme und Codes die neben anderen Aufgaben auch dafür sorgen, dass die Seite zukünftig schneller geöffnet werden kann.
Ist das schlecht? Nein, Cookies oder Glaubenssätze per se sind einfach nur Codes die die Performance der Seite oder unseres Lebens erleichtern und verbessern sollen.
Wann entstehen Probleme? Um beim Beispiel der Website zu bleiben, führen veraltete Cookies dazu, dass beim Öffnen nach einem Update, die Seite komplett konfus, verschoben und falsch dargestellt wird. Aktualisierungen werden vielleicht nicht richtig dargestellt und alte Bilder geistern nach wie vor auf der Seite herum…
Genauso führen alte Glaubenssätze dazu, dass wir uns in neuen Lebenssituationen so verhalten wie wir es vor zehn Jahren in einer anderen Situation gemacht haben. Vor zehn Jahren kann die Reaktion angemessen gewesen sein, doch heute können die Resultate vielleicht zu Unwohlsein und konfusen Situationen führen.
Was ist also die Lösung? – Ganz einfach: Die F5 Taste drücken oder die Cookies löschen. Dies führt zur Aktualisierung aller Programme und neue Cookies werden abgespeichert um auf die geänderte Situation reagieren zu können.
Auch Glaubenssätze sollten auf Aktualität und Brauchbarkeit überprüft und hin und wieder upgedated werden. Dies ist jedoch nicht so einfach wie bei einem PC, denn unsere Cookies werden im unbewussten Teil unseres Gedächtnisses abgespeichert und zumindest ich habe noch keine F5 Taste für mein Gehirn gefunden…
Oftmals weisen uns Schmerz oder starke Emotionen auf darunterliegende Glaubenssätze hin und es braucht große Willensstärke, eine hohe Frustrationstoleranz und eine starke Fokussierung auf das Ziel (die Glaubensmuster zu finden) um sich dieser Herausforderung zu stellen. Mit anderen Worten braucht es mentale Stärke um die Freiheit von veralteten Programmierungen zu erlangen.
Hinschauen
Es gibt viele Möglichkeiten um mit Glaubenssätzen zu arbeiten. Eine sehr gute ist „The Work“ nach Byron Katie. Man nimmt einfach ein gefundenes Cookie und schreibt den Satz auf: „Ich muss arbeiten um Geld zu verdienen.“ Dann werden die vier berühmten Fragen gestellt und jeder kann diese gleich einmal für sich selbst beantworten:
Ist dies wahr? Ja oder Nein. Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass dies wahr ist? Ja oder Nein. Wie reagiere ich, was geschieht, wenn ich diesen Gedanken glaube? Wer wäre ich ohne diesen Gedanken? Sollte dies ein interessanter Satz für dich sein, dann nimm dir ein paar Minuten Zeit und beantworte die Fragen gleich schriftlich für dich selbst. Wirklich, gönne dir selbst diese Gelegenheit…
Wenn du keine Probleme mit diesem Satz hast, kannst du für die Übung gerne ein anderes „Müssen“ heranziehen.
Wenn du dir denkst: Aber ich muss doch arbeiten um Geld zu verdienen… dann könnten dich folgende Fragen zum Nachdenken anregen: Glaubst du dass jeder Mensch auf dieser Welt sein Geld mit Arbeit verdient hat? Fallen dir andere Möglichkeiten ein um Geld zu verdienen? Kennst du Menschen die nicht arbeiten und trotzdem Geld haben? Kennst du jemanden der auf andere Art und Weise zu Geld gekommen ist?
Anmerkung: Dies ist lediglich ein Gedankenexperiment um Glaubenssätze zu erkennen, aufzudecken und bewusst zu machen. Es geht nicht darum Entscheidungen bezüglich der persönlichen Arbeitssituation zu treffen. Es geht ausschließlich darum, dass „Muss“ in der Situation zu hinterfragen. Weiters kann es gut tun, diese Übung mit einem Partner durchzuführen, der einfach aufmerksam zuhört (ohne etwas zu kommentieren) und die Fragen stellt um dann Raum für deren Beantwortung zu geben.
Mentale Stärke entwickeln
Wie jede Form der Kraft, entsteht auch die geistige Kraft durch das Tun (Übung und Training). Egal wie unpopulär diese Meinung auch ist, Konsequenz und Regelmäßigkeit sind auch in diesem Fall Trumpf. Intensives Training wie ein 14 tägiges Yoga Retreat in Hawaii sind großartig. Sie können ein wundervolles Lebensgefühl schaffen und uns einen Start in ein neues Mindset ermöglichen. Oft erleben wir jedoch bereits im Flieger nach Hause den ersten Rückschlag, wenn wir Stunden zwischen schreienden Kindern, schnarchenden Sitznachbarn und anderen Störfaktoren verbringen…
Deshalb ist es so wichtig, regelmäßig etwas für sich selbst zu tun. Richte dich jeden Tag 10 Minuten auf deine Werte und Ziele aus und du wirst bereits nach 21 Tagen eine große Veränderung bemerken. Du glaubst dies nicht? Dann probiere es einfach aus – wenn auch nur um zu beweisen, dass es nicht geht…
Übung: 21 Tage lang, täglich zu einer festgelegten Uhrzeit, 10 Minuten
Vorbereitung: Vor Start der Übung ist es wichtig die geplanten 21 Tage im Terminplaner zu markieren und anschließen Notizen zur Ausgangssituation festzuhalten. Auf einer Skala von 1 – 10 wie frei fühle ich mich jetzt? Was sind meine aktuellen Gedanken zum Thema Freiheit?
Du kannst dich hinlegen, hinsetzen, schaukeln, herumrollen oder vielleicht im Wald spazieren (vielleicht nicht Auto fahren… nur zur Sicherheit), es ist völlig egal wo und wie die Übung durchgeführt wird. Wichtig ist, dass du dich ununterbrochen 10 Minuten auf deine Ziele und Werte konzentrieren kannst (keine Anrufe, kein Social Media, oä.).
Zur Einstimmung kannst du dir während der 10 Minuten folgende Fragen stellen:
- Was sind meine Werte im Leben?
- Wie würde mein Leben im idealsten Fall aussehen (ruhig dick auftragen)?
- Was will ich tun?
- Wer möchte ich sein?
- Mit wem will ich meine Zeit verbringen?
- Was ist mir wichtig?
- Wie kann ich meine Werte in allen meinen Lebensbereichen umsetzen?
Ergebniskontrolle: Nach 21 Tagen, nimmst du deine Notizen von der Vorbereitung und schreibst nun auf was sich verändert hat. Auf einer Skala von 1 – 10 wie frei fühlst du dich jetzt? Was hat sich verändert? Was sind deine aktuellen Gedanken zu diesem Thema?
Werte und Ziele
Jeder Mensch hat Werte die für ihn persönlich wichtig sind. Diese sind individuell sehr unterschiedlich und entstehen oft aus unseren unterschiedlichen Lebenserfahrungen. Dies ist völlig in Ordnung und gut so. Wichtig ist jedoch, die eigenen Werte und Bedürfnisse zu kennen und sich dieser in verschiedenen Lebenssituationen bewusst zu sein. Oftmals entsteht Unzufriedenheit oder das Gefühl gefangen und eingeschränkt zu sein auch dadurch, dass einer oder mehrerer unserer Kernwerte verletzt wurde.
Meine persönlichen Kernwerte sind:
Gesundheit: Alles was ich tue, sage, denke und lebe soll der körperlichen, geistigen und seelischen Gesundheit dienen. Dies beinhaltet sowohl Sport, Ernährung, Mentaltraining und eine tiefe Neugier nach allem was gesund und stark macht.
Inspiration: Ich umgebe mich in allen meinen Lebensbereichen mit Dingen, Menschen und Ideen die mich inspirieren, aufbauen und Wohlgefühl schaffen. Es ist mein Ziel, dass sich Menschen in meiner Gegenwart gut aufgehoben, respektiert und positiv gestärkt fühlen. Zumindest sollte es ihnen nach einer Begegnung mit mir nicht schlechter gehen als zuvor.
Natur: Egal ob es darum geht sich in der Natur aufzuhalten oder sich mit natürlichen Stoffen, Produkten, Formen und Farben zu umgeben. Ich liebe sowohl Pflanzenmuster als auch lange Wanderungen und vieles mehr. Ich empfinde dies beruhigend und kann in der Natur meine Kraftreserven wieder aufladen.
Nach diesem kurzen Einblick in meine persönlichen Werte, kann ich nun anhand von Alltagsbeispielen erklären wie die oben genannten Werte für mich persönlich zu einem Gefühl der Freude und Freiheit beitragen. Anhand der eigenen Werte, lassen sich alle Lebensbereiche dahingehend überprüfen wie gut und ausgeprägt wir diese Werte leben können und wo noch Ausbaubedarf ist.
Beispielsweise ist meine Arbeit als Fitness- und Gesundheitstrainerin für mich persönlich die optimale Möglichkeit mehr Gesundheit und Inspiration in meinen beruflichen Alltag zu bringen. Ich beschäftige mich den ganzen Tag mit Themen die mich inspirieren und ich gebe diese, voller Freude auch an unsere Trainees weiter. Mentaltraining ist meine Gelegenheit, Menschen dabei zu unterstützen mehr Inspiration, Motivation und Positivität zu finden. Mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, ermöglicht es mir mehr für meine Gesundheit zu tun.
Auch mein Lebensraum ist so gestaltet, dass alles darin entweder der Funktionalität und einem, zwei oder allen drei meiner Kernwerte dient. Dadurch entsteht nicht nur Authentizität, da alles was ich tue, sage und lebe meine innere Überzeugung widerspiegelt, sondern hilft mir auch dabei schnelle, starke Entscheidungen zu treffen ob etwas oder jemand (oder eine Situation) zu mir passt oder nichts für mich ist. Dies macht frei, stark, unmanipulierbar und resilient.
Es gibt dabei auch kein richtig oder falsch, alles hängt von den eigenen Werten ab und wie weit man sich auf diesen Prozess einlassen möchte. Trotzdem: Ein bisschen mehr Wohlgefühl, kann uns allen nicht schaden.
Genauso wichtig wie die eigenen Werte, ist das eigene Ziel. Vera F. Birkenbihl erwähnt unter anderem, dass ein Leben ohne Ziele (die eigenen, persönlichen Ziele, nicht unbedingt die die gerade in – hip oder angesagt sind…) nur die Freiheit von Treibsand widerspiegelt. Ein Mensch ohne Ziele wird vom Leben und den äußeren Umständen umhergetrieben und kann nur passiv auf das reagieren was im Außen geschieht. Keine Ziele zu haben, kann auch das Gefühl von Sinnlosigkeit und Feststecken fördern und macht somit nicht sehr frei. Um also mehr Freiheit ins eigene Leben zu bringen, bleibt die Frage: was ist mein persönliches Ziel
Lasst uns also zum Akteur des eigenen Lebens werden. Wer seine Ziele und Werte im Leben entdeckt kann mehr Freude, Wohlbefinden und Freiheit fühlen um stark, klar und kraftvoll entscheiden und leben zu können.
Namasté,
deine Bianca
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